Gummi und seine Eigenheiten – So putzen und pflegen Sie Gummi richtig

Gummi ist strapazierfähig, robust und sehr elastisch. Dichtungen in Waschmaschinen, Radiergummis, Autoreifen sowie Gummistiefel sind nur einige der zahlreichen und vielfältigen Einsatzgebiete von vulkanisiertem Kautschuk. All diese verschiedenen Gegenstände in Haushalt und Industrie bedürfen einer regelmäßigen Reinigung und Pflege. Besonders im Fall von Dichtungen aus Gummi oder bei alten Autoreifen besteht die Gefahr, dass das Material mit der Zeit brüchig und spröde wird. Dies gilt es mit dem richtigen Reinigungsmittel und den passenden Utensilien zu vermeiden. Hier erfahren Sie, worauf bei der Reinigung von Gummi zu achten ist.

Gummi – Von afrikanischen Pflanzensäften bis zu modernen Synthetikkautschuke

Gummi entsteht, wenn Kautschuk eintrocknet und auf diese Weise mittels Polymerisation zu einem plastisch-elastischem Feststoff verhärtet. Aber was ist Kautschuk? Was bezeichnet Polymerisation?

Modernes Gummi oder auch: Die Träne des Baumes als Basis

Kautschuk, genauer gesagt: Naturkautschuk, ist eine Substanz, die aus dem Milchsaft des Kautschukbaumes entstammt. Dieser Kautschukbaum stammt eigentlich aus Brasilien. Doch das Latex, das ebenfalls Kautschuk bezeichnet, wird in vielen Fällen in Ostasien aus diesen Bäumen gewonnen. Dieser Naturkautschuk erhielt seinen Namen durch die indianische Übersetzung: Träne des Baumes.

Dieser Milchsaft des Kautschukbaumes ist allerdings noch lange nicht das Gummi, so wie es allseits bekannt ist. Vielmehr nutzten bereits in der Antike die Mesoamerikaner verschiedene Baum- und Pflanzensäfte, um aus dem Milchsaft ein elastisches, gummiartiges Material herzustellen. Im 19. Jahrhundert erfand schließlich Charles Goodyear das Vulkanisierungsverfahren.

Gummi als Elastomer und moderner Werkstoff

Gummi zählt gemeinhin als Elastomer. Das bedeutet, bei dem Verfahren der Vulkanisierung wird dem Kautschuk und viel Druck und Hitze Schwefel zugesetzt. Das führt zu einer Vernetzung der Molekülketten (Polyisopren-Ketten) und schließlich zum bekannten Gummi.

Die Vulkanisierung ist wichtig, um das Material extrem dehnbar und auch stabil im Sinne eines nutzbaren Werkstoffes zu machen. Ohne die Vulkanisierung wäre der Kautschuk sehr instabil, da er bei Kälte brechen würde und sich in der Hitze des Sommers zersetzt. Die Konsistenz entspräche der einer Lakritzschnecke.

Gummi – Eigenschaften und die Bedeutung regelmäßiger Pflege

Bei Gummi spielt die Pflege und Reinigung eine wichtige Rolle und ist essenziell, um den Werkstoff lange geschmeidig und elastisch zu halten. Ohne eine angemessene Pflege altert das Gummi, wird spröde und brüchig. Besonders unter dem Einfluss von Ozon entwickelt Gummi mit der Zeit poröse und brüchige Stellen.

Bedeutsam für die Reinigung ist das Wissen, dass Gummi vor allem durch Öle, Fette und Weichmacher langfristige Schäden davonträgt. Es entwickelt sich dann zu einer klebrigen Masse. Die einzige Ausnahme von dieser Regel bildet Silikonöl. Heutzutage werden dem Gummi weitere Zusatzstoffe hinzugefügt, um die Haltbarkeit und Nutzungsdauer zu verbessern. Bei richtiger Lagerung und Pflege kann Gummi daher durchaus mehrere Generationen überdauern.

Im Unterschied zum allgemein bekannten Gummi existiert das sogenannte Hartgummi (Ebonit). Dieses ist extrem beständig und verfärbt sich unter Sonnenlicht nach einer Weile. Ebonit wird vor allem für Mundstücke von Musikinstrumenten.

Gummi putzen und pflegen – Diese Reiniger helfen dabei

Die Pflege von Gummi gestaltet sich im Grunde als unkompliziert. Gummibänder und Gummiringe halten sich am längsten, wenn Fette und Öle mithilfe von einem milden Reinigungsmittel wie Spülmittel entfernt werden. Eine anschließende lichtgeschützte Lagerung unterstützt die Haltbarkeit zusätzlich.

Gummi findet sich vor allem in Dichtungen von Waschmaschinen wieder. Diese werden mit der Zeit schwarz, entwickeln schlimmstenfalls Schimmel und Stockflecken sowie einen schlechten Geruch. Gerade die Gummidichtung muss zwischen den Waschgängen austrocknen. Daher empfiehlt es sich als erste Maßnahme, die Tür der Waschmaschine geöffnet zu lassen, sodass die Feuchtigkeit verdunsten kann.

Gummidichtungen säubern mit einfachen Reinigungsmitteln

Ein weiterer Schritt zur richtigen Reinigung ergibt sich mithilfe eines feuchten Tuches und etwas Spülmittel. Die Gummidichtung der Waschmaschine wird hierbei einfach auseinandergezogen und mit dem Spülmittel sanft gereinigt. Schwarze Flecken lassen sich durch die Wirkung der Tenside im Reiniger meist mühelos entfernen. Scheuermittel sollten hingegen vermieden werden. Diese können die Dichtungen aufrauen oder angreifen, sodass sie brüchige Stellen entwickeln.

Hilft das Spülmittel nicht, so kann ein wenig Essigessenz oder Zitronensäure helfen. Dies sollte jedoch keineswegs direkt auf das Gummi gegeben werden! Vielmehr sollten solche Säuren nur sehr sparsam zum Einsatz kommen und dann auch nur im Wischwasser gelöst. Auf diese Weise lassen sich hartnäckige Stockflecken ebenfalls entfernen.

Weitere Reinigungstipps für die Reinigung und Pflege von Gummi

Nicht nur die Waschmaschine verfügt über die Keimfalle namens Gummidichtung. Auch der Kühlschrank und die Scheibenwischer am Auto sind beliebte Stellen, an denen sich Schmutz und Bakterien mit der Zeit ansammeln und vermehren. Die Reinigung dieser Stellen gestaltet sich ebenso unkompliziert wie die Reinigung der Gummidichtung in der Waschmaschine.

Beim Kühlschrank bietet es sich an, ebenso vorzugehen wie bei der Waschmaschine: Spülmittel und ein feuchter Lappen helfen meist. Wichtig bei der Reinigung von Gummi ist, dass das Reinigungsmittel den pH-Wer nicht über 12 aufweist. Das wäre für den Werkstoff Gummi schädlich und reduziert die Lebensdauer. Der Hersteller Assindia bietet entsprechende Spülmittel und Neutralreiniger an.

Beim Reinigen der Scheibenwischer am Auto kann neben Spülmittel auch Autoshampoo helfen. Frostschutzmittel sind schließlich bei hartnäckigen Verschmutzungen entlang der Scheibenwischer hilfreich.

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